Unsere Geschichte
Den Kulturverein Markt Glonn gibt es seit über 130 Jahren. Damals hieß er noch „Verschönerungsverein“. Gegründet wurde er 1887 vom Zinneberger Schlossherrn Albert von Scanzoni sowie den beiden Wolfgang Wagner, senior und junior.
Am 28. Oktober 1887 meldete Albert von Scanzoni den Verein beim Bezirksamt in Ebersberg an. Schon kurze Zeit später hatte er 43 Mitglieder. Von Anfang an trugen sie mit viel Engagement dazu bei, dass Glonn ein schöner Ort ist. Ihr Engagement ist bis heute spürbar.
Begrünung und Mariengrotte:
Das erste Projekt nach Gründung 1887 war eine Allee an der Zinneberger Straße. Weil entsprechende Finanzierungsmittel fehlten, wurde beschlossen, beim Distrikt einen Zuschuss zu beantragen. Dieser wurde aber nicht genehmigt. Damit die Allee trotzdem zustandekommt, griff der Verein zur Selbsthilfe, pflanzte außerdem Ziersträucher und stellte Ruhebänke auf. Die Bürger forderte er auf, lebende Zäune und Hecken anzupflanzen. Andere Straßen in Glonn und Umgebung sollten ebenfalls eine Allee erhalten. Auch das Errichten der Mariengrotte geht auf eine Initiative des Vereins zurück.
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Elektrizität:
Das zweite Projekt war die Einführung einer elektrischen Beleuchtung in Glonn. Zunächst dachte man nur an die Straßen. Trotz aller Widrigkeiten bekam Glonn, allerdings erst ein Jahrzehnt später, elektrisches Licht.
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Glonn als Urlaubsort:
Bereits 1908 veröffentlichte der Verein einen Prospekt für den Markt Glonn, um Sommerfrischler anzulocken. Danach entstanden erste Orientierungstafeln, der Verein regte die Kanalisierung sowie die Verbesserung der Ortsbeleuchtung an und unterstützte deren Realisierung. 1934 verteilte er 5.000 Werbefaltblätter, die durch Spenden finanziert wurden.
Der 2. Weltkrieg – das vorläufige Ende des Vereins:
In den Kriegsjahren musste der Verschönerungsverein zwangsweise ruhen, am 03. Juni 1952 wurde er wiederbelebt. Er bekam einen neuen Vorstand und einen neuen Namen: Verkehrs- und Verschönerungsverein.
Bankerl und Festivitäten:
In den nächsten Jahrzehnten entstanden weitere Ruhebänke, Gehwege wurden angelegt und markiert. Außerdem veranstaltete der Verein 1953, 1954 und 1955 das Glonner Frühlingsfest. Ebenso organisierte er 1954 den 60. Geburtstag der Lokalbahn Glonn-Grafing.
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1200 Jahre Glonn:
Ein besonderes Ereignis war die gelungene Großveranstaltung zur 1200 Jahrfeier der Marktgemeinde Glonn im Jahr 1974. Sie wurde überwiegend durch den Verkehrs- und Verschönerungsverein gestaltet. Es war ein enormer finanzieller und handwerklicher Aufwand erforderlich, der die Kapazitäten des Vereins nahezu sprengte und an den Rand der Auflösung brachte.
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Die Aufgaben des Vereins ändern sich:
1985 erhielt der Verein den Namen „Kultur- und Verschönerungsverein“. Mit einer neuen Satzung fixierte der Verein seine künftigen Aufgaben: die Wahrung des kulturellen Erbes, Ausstellungen sowie das Erforschen und Darstellen des geschichtlichen Lebensraums, was insbesondere durch den Aufbau des Heimatmuseums im Jahr 1995 verwirklicht wurde.
Grottenmadonna (2017)
Elektrische Beleuchtung
Kaum zu glauben – in Glonn gab es einmal ein Riesenrad.
Zur 1200-Jahr-Feier kamen Ministerpräsident Alfons Goppel (links) und der Abgeordnete Otto Freiherr von Feury (rechts). In der Mitte: der damalige Glonner Bürgermeister Michael Singer.
Hans Obermair ist seit 2019 Ehrenbürger der Marktgemeinde Glonn. Bundespräsident Christian Wulff verlieh Hans Obermair die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland für seine Arbeit als Chronist über Glonn und seine Bewohner. Landrat Gottlieb Fauth überreichte ihm am 18. November 2011 die Auszeichnung, im Beisein von Bürgermeister Martin Esterl. Foto: Gerneth
Beispiele unsere jüngeren Leistungen:
- Finanzielle Unterstützung: Mit der Marktgemeinde finanzierten wir die Bronzebüste von Lena Christ, die am Eingang zum Rathaus zu finden ist. Wir beteiligten uns auch an der Restaurierung der Marienstatue am Lebsche-Brunnen .
- Ausstellungen: In den Galerieräumen der Klosterschule veranstalteten wir zahlreiche Ausstellungen, etwa über Marc Chagall, den Glonner Oberschulrat Wolfgang Koller anläßlich seines 100. Geburtstags und über die Glonner Malerin Elisabeth Hüller zu ihrem 30. Todestag. Wir feierten den 90. Geburtstag des Münchner Malers Wilhelm Kaiser, der in und nach den Kriegsjahren rund zehn Jahre in Glonn lebte.
- Schallschutzwand: Am Neubaugebiet an der Rotter Straße entstand mit Unterstützung des Kulturvereins eine Schallschutzwand des Künstlers Johannes Gottwald.
- Gedenken an prominente Glonner: Mit einer Reihe an Events gedachten wir dem 125. Geburtstag der Heimatschriftstellerin Lena Christ und dem 100. Geburtstag des Komponisten Prof. Günter Bialas. Mit einem Vortrag erinnerten wir 2007 an den 50. Todestag von Professor Dr. Max Lebsche.
- Vorträge von Hans Obermair: Seit 2003 hält der Glonner Heimatkundler regelmäßig Vorträge über interessante Orte, Anwesen und Familien, um den Glonnern ihre eigene Geschichte zu veranschaulichen.